VORSORGE

VORSORGE

Die Prävention und Früherkennung von Krankheiten umfasst alle Maßnahmen, die dazu dienen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gesundheitliche Schäden zu verhindern.

GZM Vorsorgeuntersuchung Babys und Kleinkinder

Kindervorsorgeuntersuchungen sollen sicherstellen, dass Entwicklungsstörungen und Erkrankungen von Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern, möglichst schnell erkannt werden, um früh eine entsprechende Therapie einleiten zu können. Zugleich sollen die Untersuchungen dazu dienen, Fälle von Vernachlässigung, Verwahrlosung, Kindesmisshandlung oder sexuellem Missbrauch zu erkennen. In Nordrhein-Westfalen und einigen anderen deutschen Ländern gibt es deshalb ein verbindliches Einlade- und Meldewesen zu den Untersuchungen (U5-U9).

Meist wird die U2 noch in der Klinik durchgeführt, kann aber auch ambulant durchgeführt werden. Sie enthält die körperliche Untersuchung, Blutentnahme zum Screening auf verschiedene angeborene Stoffwechselerkrankungen und Hormonstörungen. Zudem erfolgt ein Neugeborenenhörscreening.

Die U3 ist meist die erste ambulant stattfindende Untersuchung und beinhaltet eine körperliche Untersuchung und das sogenannte Neugeborenen- Hüftscreening. Dazu erfolgt eine Sonographie beider Hüften (Hüftultraschall), um eine Hüftdysplasie auszuschließen. Zudem findet eine Beratung über u.a. Ernährung, Rachitisprophylaxe und Impfungen statt.

In den Untersuchungen (U4 bis U7) wird neben einer gründlichen körperlichen Untersuchung das Hauptaugenmerk auf die zeitgerechte körperliche Entwicklung des Kindes gelegt, um beispielsweise zerebrale Bewegungsstörungen aufzudecken. Zudem werden hierbei von der STIKO (ständige Impfkommission) empfohlenen Impfungen durchgeführt. Weiterhin wird die Sprachentwicklung beurteilt, und im Alter von ca. zwei Jahren ist eine augenärztliche Untersuchung empfohlen.

Bei der U7a geht es neben der allgemeinen Untersuchung im Wesentlichen um das Erkennen und ggf. die Behandlungseinleitung von allergischen Erkrankungen, Verhaltensstörungen, Übergewicht, Sprachentwicklungsstörungen, Sehstörungen,  Zahn-, Mund- und Kieferanomalien.

Bei der U8 werden – neben der generellen Entwicklung – die Koordinationsfähigkeit des Kindes sowie Muskelkraft, Fein- und Grobmotorik, Sprachentwicklung und der Zahnstatus untersucht.

Die U9 findet im Jahr vor der Einschulung statt. Sie enthält neben der generellen Untersuchung Tests auf Koordinationsfähigkeit (Fein- und Grobmotorik), das Sprachverständnis sowie das Hör- und Sehvermögen.

Schließen der Lücke zwischen U9 und J1. Schwerpunkt ist das Erkennen von  Entwicklungsstörungen (Schulschwierigkeiten, motorische Störungen) und Verhaltensstörungen (Medienverhalten, Ernährung, Bewegung und Sport sowie Sozialverhalten).

Gesundheitscheck vor Eintritt ins Jugendalter, Überprüfung des Impfschutzes. Untersucht werden Größe, Gewicht, Blutdruck und Harn. Das Augenmerk liegt auf den pubertären Entwicklungsstadien und dem Bewegungsapparat. Auch auf Fehlhaltungen, chronische Krankheiten, Medienkonsum, Freizeitgestaltung und Essstörungen wird eingegangen.

Schwerpunkte der letzten Vorsorgeuntersuchung im Jugendalter sind das Erkennen von Pubertätsstörungen, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetesvorsorge, Sozialisations- und Verhaltensstörungen.

Die Teilnahme an allen Untersuchungen ist freiwillig. Die Kosten für die U10, U11 und J2 werden nicht von allen Krankenkassen übernommen und sind keine gesetzlichen Leistungen.

Jugendarbeitsschutzuntersuchung

Vor Beginn einer Ausbildung und ggf. nach dem 1. Ausbildungsjahr führen wir bei Auszubildenden, die noch nicht volljährig sind, die gesetzlich vorgeschriebene Jugendarbeitsschutzuntersuchung durch.


GZM Vorsorgeuntersuchung Blutzuckermessung

Ab dem 36. Lebensjahr haben Sie die Möglichkeit, alle zwei Jahre einen kostenlosen Gesundheitscheck wahrzunehmen. Auch wenn Sie gesund sind und sich fit fühlen, sollten Sie den Check-up 35 alle drei Jahre durchführen lassen, da so mögliche Risiken im Körper frühzeitig erkannt werden können. Schwerpunkt ist die Früherkennung von Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes.

Zum Check-up gehören:

Der Arzt erkundigt sich nach der bisherigen Krankheitsgeschichte. Dabei fragt er zum Beispiel nach früheren gesundheitlichen Problemen oder Operationen, aber auch nach den persönlichen Lebensgewohnheiten und -umständen.

Der körperliche Check umfasst die Untersuchung durch den Arzt und die Laboruntersuchung von Blut und Urin:

  • Messen von Blutdruck und Pulsfrequenz, ggf. EKG
  • Abtasten des Bauchraums und Beurteilung des Bewegungsapparates
  • Blutuntersuchung (Gesamtcholesterin, Glukose, Blutzucker)
  • Urinuntersuchung

In einem abschließendem Gespräch erklärt der Arzt die Ergebnisse und gibt Tipps, wenn Änderungen der Lebensgewohnheit sinnvoll sind, zudem erfolgt eine Kontrolle des Impfstatus.

Falls erforderlich, werden zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall (Sonographie) oder weitere Laboruntersuchungen durchgeführt.

Krebs ist in Deutschland nach den Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Das frühzeitige Erkennen verbessert die Erfolgsaussichten bzw. die Möglichkeit der Behandlung vieler Tumorerkrankungen. Deshalb bieten die gesetzlichen Krankenkassen ihren Versicherten verschiedene Krebsfrüherkennungsuntersuchungen an.

Krebsvorsorge für Frauen

Früherkennungsuntersuchungen bezüglich Hautkrebs alle zwei Jahre mit gezielter Befragung nach Hautveränderungen und Inspektion der gesamten Haut.

Jährlicher Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen bezüglich Darmkrebs mit

  • gezielter Beratung zur Früherkennung von Darmkrebs
  • Test auf verborgenes Blut im Stuhl

Erweiterte Früherkennung von Darmkrebserkrankungen mit

  • Beratung zur Früherkennung von Darmkrebs
  • Test auf verborgenes Blut im Stuhl (alle zwei Jahre) und zwei Darmspiegelungen (im Abstand von zehn Jahren)

Krebsvorsorge für Männer

Früherkennungsuntersuchungen bezüglich Hautkrebs alle zwei Jahre mit gezielter Befragung nach Hautveränderungen und Inspektion der gesamten Haut.

Jährlicher Anspruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane mit

  • gezielter Anamnese (Fragen nach Befinden und möglichen Symptomen)
  • Inspektion und Abtasten der äußeren Geschlechtsorgane und regionalen Lymphknoten
  • Tastuntersuchung der Prostata

Jährlicher Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen bezüglich Darmkrebs mit

  • gezielter Beratung zur Früherkennung von Darmkrebs
  • Test auf verborgenes Blut im Stuhl

Erweiterte Früherkennung von Darmkrebserkrankungen

  • Beratung zur Früherkennung von Darmkrebs
  • Test auf verborgenes Blut im Stuhl (alle zwei Jahre) und zwei Darmspiegelungen (im Abstand von zehn Jahren)

Impfungen

Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten vorbeugenden Gesundheitsmaßnahmen. Sie können vor Infektionskrankheiten und ihren schwerwiegenden Folgen schützen, für die es auch heute oft keine wirksame Behandlung gibt.

Die körpereigene Abwehr des Menschen ist in der Lage, Krankheitserreger zu erkennen und Abwehrmaßnahmen zu ergreifen. Dabei werden Antikörper (Abwehrstoffe) gebildet, die jeweils gegen einen bestimmten Erreger gerichtet sind. Die Impfung ahmt den Kontakt mit einem Krankheitserreger in kontrollierter Weise nach. Dazu werden dem Körper mit dem Impfstoff Bestandteile des Erregers oder abgetötete bzw. abgeschwächte Krankheitserreger zugeführt. Das Immunsystem produziert nun gezielt Antikörper, ohne dass der Mensch dabei die Krankheit durchleidet. Je nach Art des Impfstoffes besteht dieser Schutz über Jahre, bei manchen Impfstoffen vielleicht sogar das ganze Leben lang.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut in Berlin empfiehlt, welche Impfungen von hohem Wert für den Gesundheitsschutz des Einzelnen und der Allgemeinheit sind, um übertragbaren Krankheiten wirksam vorzubeugen. Die STIKO ist ein unabhängiges Expertengremium und wird vom Bundesgesundheitsministerium berufen. Ihre Impfempfehlungen werden regelmäßig aktualisiert.

Aktuell bestehen folgende Impfempfehlungen:

  • Tetanus
  • Diphterie
  • Polio
  • Masern (Kinder und Jugendliche und nach 1970 geborene Personen mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit)
  • Mumps
  • Röteln
  • HIB (Kinder bis 5 Jahre)
  • Rotaviren (Säuglinge)
  • Hepatitis B (Kinder und Jugendliche)
  • Windpocken (Kinder und Jugendliche)
  • Meningokokken (Kinder und Jugendliche)
  • Keuchhusten (Kinder und Jugendliche, Erwachsene zusammen mit Tetanus- / Diphtherieauffrischung)
  • Pneumokokken (bis fünf Jahre, ab 60 Jahre und gefährdete Personen)
  • HPV (Gebärmutterhalskrebs, 9-17 Jahre)
  • Influenza (jährlich Personen ab 60 Jahre, Risikopatienten und Schwangere)
  • FSME (in ausgewiesenen Risikogebieten)